Pressemitteilung
Seit seiner Gründung als „Berliner Jazztage“ 1964 zählt das Jazzfest Berlin zu Europas renommiertesten Festivals seiner Art, wobei zu seiner Tradition stets Innovation und politische Themen gehören. Nach der dreijährigen Festivalleitung von Richard Williams übernimmt ab 2018 die Kuratorin Nadin Deventer die künstlerische Leitung des Jazzfest Berlin.
Thomas Oberender, Intendant der Berliner Festspiele: „Nadin Deventer ist eine Jazzexpertin mit offenen Antennen in alle Bereiche der zeitgenössischen Musik und unterschiedlichsten sozialen Milieus. Sie hört nicht nur Jazz, sie lebt ihn. Als studierte Jazzmusikerin hat sie ein untrügliches Gespür für Qualität und als Kuratorin den Drang, Jazz als progressive Kunstform erlebbar zu machen – experimentell, klug und politisch engagiert.“
Von der Jazzmusik kommend war Nadin Deventer, die seit 2013 beim Jazzfest Berlin arbeitet, als Kuratorin und Dramaturgin in verschiedenen Festivalkontexten tätig. Sie hat dabei die bestehenden Strukturen durch neue Partnerschaften und Formate aufgebrochen und neu kreiert. Neben der künstlerischen und strukturellen Verankerung eines Festivals vor Ort gehört zu Nadin Deventers Stärken die Vernetzung mit dem internationalen Kontext, die sie durch ihre Tätigkeit im Vorstand des „europe jazz network“ noch ausbauen konnte.
Nadin Deventer: „Für mich ist Jazz als Improvisationsmusik gelebte Diversität, ein höchst kreativer und gleichberechtigter Dialog. Auch das Jazzfest Berlin mit seiner über 50-jährigen sehr erfolgreichen Geschichte sehe ich zukünftig verstärkt verortet als Teil einer weltweiten Community, verankert in der Berliner Musik- und Kulturlandschaft – beides auch zur Stärkung Berlins als Jazzstandort.“
Nadin Deventer, geboren 1977, studierte Europawissenschaften und Musik in Paris, Amsterdam und Berlin. Seit fünfzehn Jahren ist sie als Kuratorin, Dramaturgin und Projektleiterin in verschiedenen Kontexten im Kulturbereich tätig und hat die Programme des Festival van Vlaanderen in Brüssel und anschließend insbesondere die Kulturlandschaft des Jazz im Ruhrgebiet geprägt. Sie arbeitete bei der Ruhrtriennale und im Team von Ruhr.2010, Kulturhauptstadt Europas, für die sie das internationale Jazz-Programm „No blah-blah!“ mit 60 Konzerten in mehr als 20 europäischen Städten kuratierte. Nadin Deventer leitete neun Jahre lang (2007-2016) das „jazzwerkruhr“, ein regionales Netzwerk und Festival, das sie mit innovativen Projekten wie zum Beispiel „jazzplayseurope“ sukzessive zu einer internationalen Künstlerwerkstatt und Koproduktionszelle weiterentwickelte. So hat sie im Rahmen des „Jazztopad Festival“ in Breslau als bi-nationales Kooperationsprojekt den 24-hours-run „What’s in the fridge?“ durchgeführt. Als Mitglied im Leitungsteam gestaltete sie die dritte Edition des „festival n.a.t.u.r. – natürliche ästhetik trifft urbanen raum“, eine Plattform zwischen Kunst, Kultur, Aktionismus, Urbanität und Ökologie. Seit 2012 ist sie im Vorstand des „europe jazz network“ aktiv.
Nach Joachim-Ernst Berendt (1964-72), George Gruntz (1973-94), Albert Mangelsdorff (1995-2000), Nils Landgren (2001, 2008-11), John Corbett (2002), Peter Schulze (2003-07) und Bert Noglik (2012-14) liegt die künstlerische Verantwortung des Jazzfest Berlin seit 2015 bei dem britischen Musik-Journalisten Richard Williams, der mit der Ausgabe 2017 seine dreijährige Leitung beendet.
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