qui pubblichiamo le immagini, che hanno fatto parte della mostra Die Philippinen zwischen Vergangenheit und Gegenwart (Le Filippine tra passato e presente).
Le foto sono state scattate dall’etnomusicologo Hans Brandeis tra il 1976 ed il 2004: esse hanno, oggi, una grande valenza storico-culturale e sono di un forte impatto emotivo.
Le immagini sono accompagnate da testi, scritti dallo stesso Hans Brandeis, che noi proponiamo in lingua originale, in tedesco: a breve pubblicheremo anche la traduzione in italiano.
Per maggiori informazioni: http://user.cs.tu-berlin.de/~brandeis/
Rogelio »Mama« Mandumaging, ein junger Higaonon, spielt die Lippenformflöte pulala am Ufer des Libang-Flusses. Diese Art von Flöte war früher bei den meisten Volksgruppen auf Mindanao verbreitet. Heute aber ist der dafür benötigte Bambus, der nur im Regenwald wächst, wegen der allgemeinen Abholzung auf Mindanao kaum mehr zu finden. Eine andere Bambusart kann aber nicht verwendet werden, denn das Rohr darf in seiner gesamten Länge keinen Wachstumsknoten aufweisen.
Sitio Salsalan, Tagbalili, Esperanza, Agusan del Sur.
3.3.1977.
Talaandig-Jugendliche aus der Nähe von Talakag, Bukidnon, beim »Carolling«. Ein Junge (Celedonio Ganohon, ca. 18 Jahre alt) spielt die Trommel tambul, ein anderer Junge (Larry Oyanon, ca. 15 Jahre alt) und zwei Mädchen (Cerelina B. Ganohon und Mary O. Ugsalan, beide ca. 13 Jahre alt) tanzen dazu. Ähnlich wie die Sternsinger in Deutschland, ziehen sie von Tür zu Tür, machen ihre kleine Darbietung und bitten um eine Spende. Dieser Weihnachtsbrauch ist auf den Philippinen weit verbreitet.
Die Tänzer tragen die traditionellen Trachten. Typisch für die Frauen ist die fächerartige Kopfbedeckung (panika). Der Junge trägt den kronenförmigen Kopfschmuck eines Kriegsführers (alimaen). Die Trommel haben die Talaandig-Bukidnon von den spanischen Soldaten übenommen.
Carmen, Cagayan de Oro City.
30.12.1982.
Eine Bukidnon-Frau, Angela Tuminhay, tanzt den »Babywiegetanz« (buwâ–buwâ). Sie wird begleitet von Teofila Guinuntao auf der Bambusschlitztrommel tagungtung, die mit zwei Stöcken geschlagen wird. Die meisten Tanzrhythmen der Bukidnon werden auf diesem Instrument gespielt. Im Freien vor der Gemeindehalle (tulugan).
Guilang-Guilang, Manolo Fortich, Bukidnon.
7.2.1983. Vormittag.
Angela Tuminhay sitzt in der Gemeindehalle (tulugan). Sie hat die Bambusschlitztrommel tagungtung umgehängt. Dieses Instrument heißt so, weil es der Länge nach einen langen Schlitz als Resonanzöffnung aufweist. Es wird mit zwei Holzstöcken geschlagen und begleitet viele traditionelle Tänze bei der Volksgruppe der Bukidnon.
Guilang-Guilang, Manolo Fortich, Bukidnon.
10.2.1983. Vormittag.
Der typische Tanz der Bukidnon ist der »Falkentanz« binanug, hier zu sehen im Gemeinschaftshaus (tulugan) der Siedlung Kiudto. Der Tänzer mit der roten Kopfbedeckung (rechts von der Mitte) ist der Dorf-»Häuptling«, Datu Manlagti-an. Der Tanzrhythmus wird von einer alten Frau auf einer geflochtenen Matte (ikam) und von einer weiteren Frau (rechts im Bild) auf den Brettern der Hauswand mit den Händen geschlagen.
Sitio Kiudto, Hagpâ, Impasugong, Bukidnon.
14.2.1983. Etwa 14 Uhr.
Eine kaligà-Zeremonie der Bukidnon im Haus von Aquilino Hunayan. Rechts neben und hinter dem Altar (bangkasù) sitzt eine Gruppe von sieben Menschen, vier Männer und drei Frauen, sowie direkt hinter dem Altar der Zelebrant Aquilino Hunayan.
Sie alle blicken auf den Altar und beten ein kollektives Gebet (pandalawit). In der Mitte sitzt der baylan, der Hauptpriester Datu Namumba, neben ihm sein Assistent, Datu Mambad-ayan. Letzterer hält einen Gong (agung) in der Hand, auf den er immer dann mit einem Stock schlägt, wenn die Namen von Gottheiten erwähnt werden. Während dieser Zeremonie wird auch ausgiebig gesungen und der Tanz der Frauen dugsû als Opergabe dargebracht.
Auf und unter dem Alter sieht man die Opfergaben: Reis, Schweine- und Hühnerfleisch, Betelnüsse, Reiswein, eine brennende Kerze…
Guilang-Guilang, Manolo Fortich, Bukidnon.
23.2.1983, ca. 20 Uhr.
Opferplatz für die Gemeindezeremonie pangampû, der von der Siedlung Kalasungay aus nach einem halbstündigen Marsch durch den Wald zu erreichen ist. Die vier Altäre (bangkasu) sind bereits aufgestellt, obwohl sie nicht noch dekoriert sind. Der hohe Altar auf der linken Seite ist für die Gottheiten selbst bestimmt. Er ist mit dem Boden verbunden durch eine Art »Geisterleiter« aus zwei Holzstangen und schwarzem Stoff, auf der die Gottheiten zum Altar hinaufsteigen. Rechts daneben ist der große Altar für die Opfergaben, die später von der Gemeinde verzehrt werden sollen. Im Vordergrund sieht man den Altar für die bösen Geister oder Gottheiten des Kampfes (Talabusaw). Hier werden später die Waffen hingestellt, und die Jäger und Kämpfer werden hier sitzen. Im Hintergrund befindet sich der Altar für die Dorfführer (datu) und andere örtliche Würdenträger mit einer weißen Fahne als Symbol des Friedens.
Kalasungay, Malaybalay, Bukidnon.
17.12.1983, 9 Uhr.
Auf ganz Mindanao verbreitet ist die Spießgeige dayuday. Ihr Resonanzkörper besteht aus einer halben Kokosnußschale, die mit Schlangenhaut oder Schweine-
blase bespannt ist, ihr langer Hals aus Bambusrohr. Sie ist ein reines Fraueninstrument – bei allen Volksgruppen auf Mindanao. (Wie so oft auf den Philippinen bestätigen allerdings auch hier Ausnahmen die Regel.) In diesem Falle wird es von einer Talaandig-Frau gespielt.
Songco, Lantapan, Bukidnon.
30.12.1983.
Ein Bukidnon-Paar in traditionellen Kostümen. Ihre Kopfschmucke sind für die Bukidnon besonders typisch: die Frau trägt eine fächerähnliche Konstruktion (panika), der Mann eine Art Stoffkrone (sulang-sulang), das Erkennungsmerkmal eines Kriegführers. Die Trommel (tambul), ebenso wie die Bambusschlitztrommel (bantula), wird für die solistische Begleitung von Tänzen benutzt. Sie wird hier von Salvador Cogling gespielt. Seine Frau, Petra Cogling, hat eine kleine Tanztruppe mit den Mädchen der Siedlung Freedom organisiert.
Freedom, Cabanglasan, Bukidnon.
3.1.1984.
In der Siedlung Bantuanon findet die Amtseinführung des Gemeinderats statt. Dies sagt auch das Plakat im Hintergrund der Photographie:
Barangay Bantuanon Pangampo 84
Daw Barangay Office Inauguration
Enero 6, 1984
Vier Frauen in traditionellen Kostümen tanzen im Innern der Gemeindehalle den dugsû, den bekanntesten Tanz der Talaandig-Bukidnon, der normalerwiese bei den wichtigen kaligà-Zeremonien getanzt wird. Als einzige musikalische Untermalung dienen die Geräusche der den Fußboden stampfenden, kickenden und darüber schleifenden Füße der Tänzerinnen, das Rasseln ihrer Armreifen und Fußringe aus Messing und das Klingeln kleiner Messingglöckchen, die an ihren Halsketten und Gürteln befestigt sind.
Bantuanon, Lantapan, Bukidnon.
6.1.1984. Vormittag.
In der Siedlung Bantuanon findet die Amtseinführung des Gemeinderats statt. Während des üblichen Kulturprogramms schlägt der Schullehrer von Bantuanon, Samson G. Contreras, mit zwei Stöcken Tanzrhythmen der Talaandig-Bukidnon. Er verwendet dafür einen runden Blechkanister ohne Deckel und Boden als Ersatzmusikinstrument für einen Gong (agung). Der Lehrer stammt eigentlich von den Visaya-Inseln, hat aber von den Bukidnon den Ehrennamen Datu Mamapa erhalten.
Bantuanon, Lantapan, Bukidnon.
6.1.1984. Vormittag.
Die Gemeindezeremonie pangampû wird in der Talaandig-Siedlung Bantuanon, wie in vielen anderen Orten Bukidnons, alljährlich gefeiert. Die Priester und die Honoratioren hocken betend vor den Altären mit den Opfergaben. Vier Altäre (bangkasù) sind in einer Reihe aufgestellt, der fünfte Altar für die bösen Geister (Talabusaw) befindet sich links außerhalb des Bildes. Die Stammesführer (datu), in einer Reihe zwischen den Altären, beten nach der Zubereitung der Opfergaben das zweite Hauptgebet (pandalawit), in dem die Geister zum Opfermahl eingeladen werden. Auf dem Altar in der Mitte liegen agung und anahaw-Blätter, die während des Zeremonialtanzes anahaw Verwendung finden. Der schwarz gekleidete Mann in der Mitte des Bildes, Datu Ka-uy-uyagon (Filomino Dalumino), leitet die pangampû-Zeremonie. Er ist eine Art Polizeichef der Siedlung. Rechts im Hintergrund steht ein eigener Altar für die Mitglieder einer lokalen religiösen Sekte, die von Bai Kasangkapan (2.v.r., mit weißer Bluse) geleitet wird. Im Hintergrund, im Halbkreis um die Szene, haben sich die Mitglieder der Bürgerwehr (Civil Home Defense Force) aufgestellt.
Bantuanon, Lantapan, Bukidnon.
6.1.1984. Vormittag.
Vier Visaya-Musiker beim Musizieren. Sie befinden sich im Innern des Friseurladens eines Gruppenmitglieds. Solche Gruppen, in denen nur gezupfte Saiteninstrumente gespielt werden, nennt man auf den Philippinen rondalla. Sie sind aus Spanien, wahrscheinlich über Mexiko, auf die Inseln gekommen. »Ronda« nannte man früher die »Runde«, die junge Männer drehten, von Haus zu Haus ziehend, um vor den Fenstern verehrter junger Damen zu singen.
Die Mitglieder der rondalla auf diesem Foto leben im Ortsteil Lapasan der Stadt Cagayan de Oro, an der Nordküste der Insel Mindanao. Deshalb nennen sie ihr Ensemble der Einfachheit halber »Rondalla sa Lapasan«.
Lapasan, Cagayan de Oro.
15.1.1984, Sonntag, 7-10 Uhr
Ein blinder Straßenmusiker sitzt auf einer Holzbank in der Vorhalle eines kleinen Hotels. Sein Instrument, ein Xylophon aus Bambus, hält er vor sich auf dem Schoß. Neben ihm auf der Bank sein Sohn von vielleicht 13 Jahren. Pedro Labadan wurde auf der Insel Camiguin geboren und lebt nun mit seiner Frau in Talisayan, Barrio San José. Er hat früher Gitarre gespielt, ist dann aber auf das Xylophon umgestiegen, auf dem er Schlager und Volkslieder spielt. Er ist tatsächlich in der Lage, als Straßenmusiker den Lebensunterhalt für seine Familie zu verdienen.
Gingoog City. In der Nähe der Hafenmole.
19.1.1984. Etwa 14 Uhr.
Tigwa-Manobo, zwei Frauenpaare und ein Männerpaar (im Alter zwischen 30 und 70 Jahren), spielen auf dem Aufschlagbalken bangkakawan. Nur die Frauen tragen ihre traditionellen Kostüme. Zu den Spielern gehören auch Datu Quirino Gabao (65) und Datu Esteban Gabao (68), die beiden Dorfführer von Kibongkog. Eine alte Frau, mit Speer und Schild bewaffnet, tanzt in etwa einem Meter Entfernung um den Schlagbalken herum. Sie parodiert den Kriegstanz saut, der normalerweise von Männern dargeboten wird.
Im Gemeinschaftshaus der Siedlung Kibongkog, San Fernando, Bukidnon.
9.8.1993, ca. 11 Uhr.
Tigwa-Manobo spielen den Aufschlagbalken bangkakawan: zwei Frauen-paare und ein Männerpaar, nur einige Frauen in traditionellen Kostümen.
Dies geschah während einer kleinen Fiesta anläßlich der Amtseinführung des Elternbeirats der örtlichen Schule – »P.T.A. (Parents-Teachers-Association) Induction«.
Auf dem Festplatz neben der Schule der Siedlung Kibongkog, San Fernando, Bukidnon.
10.8.1993.
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